Magic Pouch Nähanleitung

Ohh, ich kann es kaum noch abwarten!

Endlich kein lästiges Rumkruschteln und Kramen in meiner kleinen Nähtasche. Die Spulen sind sofort griffbereit und auch das kleine Lineal bleibt nirgendwo mehr hängen.

Wie das?

Die Magic Pouch zieht bei mir ein 😀

Ganz klar ein Upgrade des typischen Täschchens. Das Täschchen 2.0 wenn du willst 🙂

Du fragst dich jetzt bestimmt, was an ihr so großartig sein soll.

Davon abgesehen, dass sie sich superschnell nähen lässt und auch noch ein toller Stoffresteverwerter ist, kannst du sie komplett aufklappen und sie gibt dir ihr Innerstes preis.

Magic Pouch komplett aufgeklappt

Gestolpert bin ich über die Magic Pouch über diesen Youtube Link und war sofort entzückt.

Was braucht man für die Magic Pouch?

Natürlich erstmal ein Schnittmuster 🙂

Du kannst dir gerne mein Schnittmuster für die Magic Pouch hier herunterladen. Du findest den Schnitt in drei Größen.

Downlaod Magic Pouch Schnittmuster

  • Klein S: ca. 7 x 18 cm
  • Mittel M: ca. 11 x 25 cm
  • Groß: ca. 16 x 32 cm

Wenn du aber eine ganz andere Größe brauchst, dann schau dir doch auch diesen Beitrag an: Wie du in 4 Schritten ganz einfach dein Magic Pouch Schnittmuster selbst zeichnen kannst

Ansonsten brauchst du nicht viel.

  1. Stoff. Klar 🙂 Je nachdem wie groß die Magic Pouch werden soll, brauchst du mehr oder weniger. Ich habe zwei verschiedene für den Außenstoff und Futter, bzw. die Kleinteile aus meiner Restekiste genommen.
  2. Etwas Einlage zum Verstärken. Das kann Bügeleinlage sein. Ich hatte aber keine zur Hand, dafür noch ein bisschen Baumwoll Vlies von einem Babyquilt. Teste doch einfach verschiedene Optionen aus und schaue was dir am besten gefällt 🙂
  3. Einen Reißverschluss mit Plastikzähnchen, da wir darüber nähen werden.

Dann noch eine kleine Magic Pouch Nähanleitung, aber die bekommst du ja hier 😉

Nur noch mal die Nadel überprüfen und ein bisschen Schoki als Energielieferant und los geht’s mit dem Zuschnitt. Was es sonst noch vorzubereiten gibt, erfährst du jetzt.

Quizfrage1: Was macht man nach dem Zuschnitt immer als Erstes?

Richtig, die Bügeleinlage Einkleben.

Ich habe meinen Außenstoff mit dem Bauwoll Vlies zusammen gequiltet und nur die Seitenteile mit Bügeleinlage verstärkt. Aber wenn du das auch für die Tasche an sich nimmst, dann solltest du damit beginnen. Und damit diese auch schon hält, lass die Teile immer gut auskühlen. Das sollte bei so kleinen Teilen nicht lange dauern, aber in der Zwischenzeit, können wir doch schon mal die Kleinteile vorbereiten 🙂 Das spart uns nachher wieder ganz viel Zeit, wenn wir die Schlaufen und Seitenstege gleich zur Hand haben.

Für die Schlaufen, falte die 10cm lange Kante aufeinander, und mache einen kleinen Falz. Dann wieder auseinanderfalten und lege die Kanten an die Mittellinie. Jetzt nochmal zur Hälfte falten. Dadurch verschwinden alle Schnittkanten in der Mitte. Nachdem du nochmal drüber gebügelt hast, kann es auch endlich an die Nähmaschine gehen. Jippiie!!

Steppe die 12cm lange Schlaufe knappkantig, also ca. 1mm von der Kante links und rechts ab. Jetzt brauchst du die Schlaufe nur noch in zwei Teile zu schneiden und schwupps, fertig ist der erste Schritt.

Schlaufen zweimal zur Mitte Falten und jede Kante knappkantig absteppen

Jetzt machen wir uns an die Seitenteile. Falte diese rechts auf rechts an der Stoffbruchlinie und nähe die kurzen Seiten zusammen, aber stoppe die Naht 1cm vor der Kante.

Tipp: Damit es schneller geht, schneide den Faden nicht nach jeder Naht ab, sondern mach ein paar Vor- und Rückstiche an dem Ende der Naht, ziehe dein Nähstück ein kleines bisschen nach hinten und schon kannst du das nächste Seitenteil nähen. Wenn du damit auch durch bist, wiederholst du das für die andere Seite und trennst die Verbindungsfäden erst zum Schluss.

Seitenteile für die Magic Pouch zusammennähen

Quizfrage 2. Was schreit förmlich nach schlechter Qualität?

Richtig, knubbelige Ecken!

Phuu, knubbelige Ecken sind mein persönlicher Graus.

Wenn du wirklich schön geformte Ecken haben möchtest, dann steck die Schere wieder weg. Ja, ja, ich weiß, alle behaupten sie, man muss die Ecken abschneiden und heraus kommt die tolle Ecke.

Äääähh, nein! Zumindest nicht bei Ecken im rechtem Winkel.

Anstatt der Schere brauchst du dein Bügeleisen.

Ja, im Ernst.

Jetzt wird erstmal gebügelt. Falls du ein Kragenholz hast, dann ist jetzt seine Glanzstunde. Wenn du wissen möchtest, was ein Kragenholz ist, dann schau dir meinen Beitrag zum Bügeln an, darin findest du alles was du brauchst um dein Nähkönnen gleichmal um zwei Level zu verbessern 🙂

Wenn du (noch) kein Kragenholz hast, ist das auch kein Problem. Ein Holzbleistift (unlasiert) tut es auch. Hauptsache du hast etwas auf das du deine Naht stülpen kannst. Denn jetzt werden erstmal die Nähte auseinander gebügelt.

Seitennähte über Kantholz auseinanderbügeln

Jetzt noch die Nahtzugaben um die Ecke falten. Das Stichwort hierbei ist sauber. Also kein zusammenknüllen. Ich meine wirklich falten 🙂

Das hältst du jetzt gut fest und drehst die Ecke um.

Ecken sauber falten, gut festhalten udn umdrehen

Tadaa!!

Sieht das nicht großartig aus? Außerdem ist sie dank der Nahtzugaben auch schön stabil und knackig. Ach, ich liebe es!

Schön geformte Ecken

Ok, ok, zurück zur Magic Pouch.

Ich habe meine gequiltet, aber wie gesagt kannst du sie natürlich auch mit Bügelvlies verstärken. In dem Fall sollte sie jetzt gut abgekühlt sein.

Gequiltete Magic Pouch

Weiter geht’s mit dem Reißverschluss

Den legst du rechts auf rechts auch auf die lange Kante und nähst in mit ein ganz kleines bisschen weniger als 1cm Nahtzugabe fest. Wenn du an die Stelle mit der Rundung kommst, kannst du die Nadel im Stoff stecken lassen und ein paar kleine Knipse in den Reißverschluss machen. Jetzt wird er sich besser um die Ecke legen lassen.

Reißverschluss mit 1cm Nahtzugabe annähen
Kleine Einschnitte in die Nahtzugabe lassen den Reißverschluss flacher liegen

Jetzt kommt auch schon das Futter

Welches wir wieder rechts auf rechts auf den Oberstoff legen. Nähe alles mit 1cm Nahtzugabe fest.

Futter rechts auf rechts auflegen und zusammennähen

So langsam nimmt unsere Magic Pouch gestalt an 🙂

Als nächsten kannst du die Magic Pouch umdrehen und nochmal vorsichtig drüber bügeln.

Außerdem kannst du jetzt auch wieder den Schieber vom Reißverschluss einfädeln.

Gleich treffen ganz schön viele Lagen aufeinander. Tipp: Damit sich nichts verschiebt, nähe auch die Ecken knappkantig zusammen.

Damit nichts verrutscht innere Ecke absteppen

Was ist eigentlich aus unseren Schlaufen geworden?

Na, die kommen jetzt zum Einsatz 🙂 Gut, dass wir sie schon vorbereitet haben, nicht wahr?

Falte die Schlaufen jeweils zur Hälfte und lege sie jeweils an ein Ende der Magic Pouch auf den Reißverschluss. Damit auch die nicht verrutschen, nähe sie am besten innerhalb der Nahtzugabe ebenfalls zusammen.

Magic Pouch fertigstellen

Und jetzt wirds knifflig. Markiere die Mitte der langen Gerade. Dort soll unser Reißverschluss hin. Jetzt falte die Ecken aufeinander und nähe alles zusammen. Auf der Seite wo der Schieber ist, geht das etwas schwieriger. Evt. nähst du vom Reißverschluss aus zu den Seiten.

Natürlich wiederholst du das nochmal am anderen Ende des Reißverschlusses. Dort wird es ganz einfach gehen 🙂 Zum Schluss trimme einfach was vom Reißverschluss übersteht.

Reißverschluss trimmen

Na, was sagst du? Sieht doch schon mal ganz schick aus, oder?

Jetzt müssen wir nur noch unsere Seitenteile befestigen.

Nimm ein Seitenteil und nähe es mit ebenfalls mit 1cm Nahtzugabe an die Seite, die du gerade genäht hast. Wenn du nicht ganz bis an die Enden kommst ist das kein Problem 🙂

Schließlich haben wir noch die 2cm Nahtzugabe, mit der wir die ganzen Nahtzugaben verstecken können. Schlage die Nahtzugabe unter und befestige das Ganze mit ein paar Handstichen. Die Seiten nähst du ebenfalls mit ein paar Handstichen fest.

Seitenteile-festnähen
Seitenteile-festnähen
Seitenteile mit Handstichen festnähen
Seitenteile mit Handstichen festnähen

Fertig! Ist sie nicht einfach Mega?

Jetzt muss sie nur noch befüllt werden.

Meine Nähutensilien fürs nächste Nähtreffen sind schon mal sicher umgezogen.

So schwer war das gar nicht oder? Wie hat dir die Magic Pouch Nähanleitung gefallen?

Ja, die eine oder andere Stelle ist ein bissel tricky, aber ich finde es lohnt sich. Außerdem kannst du mit ihr wirklich super kreativ werden und verschiedene Designs ausprobieren.

Außerdem kannst du natürlich allerlei sonst in das Täschchen füllen. Stiftemäppchen, Kosmetiktasche, Kulturbeutel….

Was kommt in deine Magic Pouch?

18 Gedanken zu „Magic Pouch Nähanleitung“

  1. Hach, ich freue mich das ich diese Seite gerade entdeckt habe. Brauch unbedingt für meine Tochter eine Federtasche und da ist die Anleitung perfekt. Danke!
    Viele Grüße
    Lisa

    Antworten
  2. Hallo Eva 🙂
    ich finde die magic pouch sieht sehr cool aus, ich möchte sie gerne nachnähen. Ich hätte da 2 Fragen. Einmal wofür macht man denn die Schlaufen ans Mäppchen? Ich habe bis jetzt nie Schlaufen an meinen Mäppchen gehabt und habe mich nur gefragt, wofür die dran sind. Das andere, du hattest geschrieben, dass du den Stoff „gequiltet“ hast. Sieht super aus! Hat die Technik noch einen anderen Namen? Bei „quilten“ finde ich nur eher so Patchworkarbeiten.

    Hab einen schönen Tag!
    LG
    Lisa

    Antworten
    • Liebe Lisa,
      super, ich freue mich riesig, dass dir das Mäppchen so gut gefällt 😀 Ich persönlich mag die Schlaufen zum einen deswegen, weil man sich daran so gut “festhalten” kann, wenn man den Reißverschluss auf- oder zuziehen möchten. Bzw. durch die Schlaufen hast du die Möglichkeit kleinere Täschchen mit einem Ring z.B. außen an einer größeren Tasche oder Ähnlichem zu befestigen. Aber natürlich kannst du sie auch komplett weglassen. Die Magic Pouch funktioniert natürlich auch komplett ohne Schlaufen 🙂
      Zu deiner zweiten Frage wegen dem Quilten, man würde ihm Deutschen wohl auch Steppen sagen. Und du hast ganz recht, Quilten ist sehr nah mit Patchwork verwandt. Unter Patchwork versteht man das zusammennähen von kleineren Stoffen zu einem neuen Stoff. Es gibt die wunderschönsten Designs und großartige Patchworkarbeiten. In den USA werden auch sehr gerne Patchworkdecken (auch Quilts genannt) zu besonderen Anlässen wie Geburten oder Hochzeiten verschenkt. Aus einem Patchworktop wird aber erst dann ein Quilt oder Patchworkdecke, wenn sie mit einer Inneneinlage und dem “Backing”, also nocmal eine Lage Stoff als Rückseite der Decke, durch das Absteppen verbunden wird. Es gibt auch unglaublich tolle Quiltdesigns, also Muster die durch die Nahtlinien entstehen. Meine Magic Pouch ist ganz einfach mit geraden Linien gesteppt, bzw. gequiltet. Aber wenn du mal nach “quilting designs” googlest, findest du unzählige schöner Muster mit denen die drei Stofflagen Patchworktop, Einlage und Backing verbunden.
      Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiterhelfen und dass du viel Spaß mit deiner Magic Pouch haben wirst 🙂
      Liebe Grüße
      Éva

      Antworten
  3. Hallo Eva!

    Die Magic Pouch schaut wirklich sehr praktisch aus und ich freue mich schon auf meinen ersten Versuch.

    Kann man den Innenteil auch in mehrere Fächer unterteilen? Hast Du da eine Idee? Ich finde sie so schon super, aber mein Ordnungsdrang schreit nach noch mehr einzelnen Fächern, damit nicht alles durcheinander fällt.

    Gut dass es Dich und Deine Seite gibt. Ich hab mir hier schon so viele wertvolle Tipps geholt und dabei habe ich noch lange nicht alle Artikel gelesen. Herzlichen Dank für deine tollen Anleitungen!

    Liebe Grüße,

    Patrizia

    Antworten
    • Hallo Patrizia!

      Ganz vielen Dank für deine lieben Worte <3 Ich freue mich immer riesig, wenn ich Rückmeldung bekomme und ihr meine Artikel hilfreich findet. Lass mich unbedingt wissen, wie die Magic Pouch funktioniert hat. Hmm, ich glaube wirklich Fächer lassen sich nicht so gut einbinden. Wenn sie geöffnet ist, könnte man evtl. etwas einlegen, was sie unterteilt, aber ich glaube, spätestens wenn du die Pouch schließt, wird leider doch alles durcheinanderwirbeln. Vielleicht wenn du mehrere Magic Pouches in verschiedenen Größen nähst und sie ineinander stapelst? Nur so eine spontane Idee 🙂 Bin schon sehr gespannt und wünsche dir ganz viel Erfolg mit der Magic Pouch 🙂

      Liebe Grüße
      Éva

      Antworten
  4. Hallo Eva,

    ich brauche HILFE! Denn ich stelle mich gerade etwas blöd an?!?
    Ich komme schon beim Zuschneiden nicht klar:
    Auf den Schnittteilen gibt es zwei Stoffbrüche?!?!?
    Wie soll das funktionieren? Der Stoffbruch entsteht doch
    durch die einmalige Faltung des Stoffes, oder?

    Antworten
    • Hallo Stefi,

      Ja genau, der Stoffbruch entsteht durch die Faltung. Aber stell dir ein DinA4 Blatt vor, das du in einen kleinen Umschlag stecken möchtest. Da faltest du es auch 2 mal, einmal quer und einmal längs und so bekommst du zu beiden Seiten einen Bruch 🙂 Lass mich wissen wenn es noch unklar ist,ich mache dann ein paar Bilder. Das wird schon! Viel Erfolg 😊

      Antworten
      • Hallo Eva, lieben Dank!!!

        Zuschnitt, Reißverschluss….alles gut geklappt.
        Jetzt hänge ich bei den Seitenteilen 🙈
        Werden die wirklich rechts auf rechts in die ansonsten fertige Pouch eingenäht?!?😳

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  5. Hab das Täschchen gerade genäht.. das ist so hübsch. Wenn mal alles vorbereitet ist( vor allem Stoffauswahl)😏, geschnitten und gebügelt unser auch gequiltet, dann geht das nähen relativ schnell .- und macht richtig Spaß.tolle Anleitung Danke dafür
    Liebe Grüße Leonore

    Antworten
    • Liebe Leonore,

      toll, das freut mich, dass dir das Täschchen und die Anleitung gefallen haben 😀 Ganz lieben Dank für dein Kompliment <3
      Liebe Grüße
      Éva

      Antworten
  6. Hallo Éva,
    Dank sei dir für die Idee, die Außenseite zu quilten. Das werd ich gleich mal mit dünnem Bettbezug und so einer „Schaumstofffolie“ zum Einpacken ausprobieren.
    Bei einer großen Magicpouch als Waschbeutel habe ich bei einem dünnen Außenstoff als Innenstoff eine Wachstuchtischdecke genommen. Das war der Knaller! Innen abwaschbar und keine Verstärkung nötig. Und es gibt die Decken in den tollsten Mustern für kleines Geld.
    Lieben Gruß
    Vera

    Antworten
    • Hallo Vera,

      das kann ich mir super vorstellen, mit der Wachstuchtischdecke 😀 Das stimmt, die gibt es wirklich in ganz tollen Mustern. Ich hatte mal eine zusammenfaltbare Wickelunterlage damit gemacht und für meinen Sohn in die Schule so ein Bestecktäschen (Wegen Corona, sollen sie eigenes Besteck in die Schule nehmen). Das war auch super praktisch, weil man es abwaschen konnte. Bin gespannt wie das mit der Schaumstofffolie klappt, wünsche dir ganz viel Erfolg und Spaß 🙂
      Liebe Grüße
      Éva

      Antworten
  7. Hallo Éva,
    Ich habe die Tasche etwas vergrößert für mein Strickprojekt. Bin ganz gut zurecht gekommen mit der Anleitung. Zusätzlich habe ich innen auf einer Seite aus den Resten Taschen mit Klappe ans Futter genäht, auf der anderen Seite Streifen aus Gummiband, damit die Stricknadeln nicht durch die Tasche fliegen. Bin sehr froh über meine neue Tasche!
    Liebe Grüße
    Heike

    Antworten
    • Liebe Heike!

      Super, ich freue mich 😀 Das mit den Gummistreifen ist ja auch eine tolle Idee! Das eignet sich sicher auch toll, wenn jemand ein Stiftemäppchen darauf machen möchte. Danke für deinen Input <3
      Liebe Grüße
      Éva

      Antworten

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